Klimawandel
Klimawandel oder Klimaschwindel?
Was ist dran am „menschengemachten Treibhauseffekt“?
10. Juli 2010, 19.30 Uhr. Während einer Recherche zu diesem Artikel zeigt das Thermometer in Mainz am Rhein zu abendlicher Stunde immer noch den Wert von 35 Grad Celsius an. Klar, daß nicht daran zu denken war, den Tag draußen zu verbringen. Zwei Tage vorher flimmerte die Weltwettervorhersage über den Fernsehschirm, und eine Zahl sprang sofort ins Auge: Bagdad 50 Grad; eine regelrecht lebensfeindliche Temperatur!
Klar, Wetter- und Temperaturextreme hat es zu vielen Zeiten an fast allen Orten gegeben, und es ist selbstverständlich falsch, aus kurzfristigen Ereignissen in einem begrenzten Gebiet vorschnell einen Klimawandel zu konstatieren. Wetter ist nicht gleich Klima. Andererseits muß man lediglich, wie ich, etwas über 50 Lenze zählen und ein gutes Erinnerungsvermögen an das Wetter und die Temperaturen seiner Kindheit besitzen. Denn damals, in den 1960er Jahren, gab es in der Südeifel, auf 320 Metern über dem Meeresspiegel, definitiv keinen einzigen Winter ohne viel Schnee. Längere Perioden mit drei bis fünf Wochen Dauerfrost, oft unter minus 15 Grad, waren eher die Regel als die Ausnahme, und die Schneeschmelze lag normalerweise im Zeitraum Ende Februar bis Anfang oder Mitte März.
Auch die Erinnerung an die Sommertemperaturen ist noch lebendig: Die größte Tageshitze im Hochsommer lag bei 28 oder 29 Grad, nur ganz selten wurde die 30-Grad-Marke „geknackt“.
Subjektiv erleben die allermeisten Menschen deutlich, daß es wärmer wird. So lagen im letzten australischen Sommer, also in unserem gegenüber früher eigentlich normalen Winter 2009/2010 die mitternächtlichen Spitzentemperaturen in Sydney bei bis zu unglaublichen 37 Grad! Auffallend oft führt eher kühleres Wetter in einer Region zu extremen Hitzewellen in einer anderen: So stand gerade erst ein mäßig warmer mitteleuropäischer Sommer im Kontrast zu wochenlangen russischen Rekordtemperaturen mit ausgedehnten Torfbränden, und für die regelrecht apokalyptischen Überschwemmungen in Pakistan im August 2010 macht man das „La Niña“-Phänomen mitverantwortlich: eine Abkühlung im Pazifischen Ozean durch Abführen der Oberflächenwärme durch Passatwinde nach Südostasien, was dort wiederum einen verstärkten und möglicherweise auch geographisch verlagerten Monsunregen auslöst.
Haben wir es also tatsächlich mit einem Klimawandel und einer nachhaltigen Erderwärmung zu tun – oder doch nicht? Und wenn ja, hat der Mensch dabei den Haupteinfluß, oder gibt es ganz natürliche, andere Faktoren für den Wandel? Sind die Folgen der Erderwärmung „unterm Strich“ womöglich eher als günstig zu bewerten, wie es manche kritisch denkende Menschen vermuten?
Meinungsstreit zwischen zwei Lagern
Ist der Klimawandel durch den Menschen verursacht? Trotz weltweiter wissenschaftlicher Forschungen gibt es keine klare Antwort auf diese Frage. Oder gibt es doch eine klare Antwort – und bestimmte Lobbyisten sorgen für Verwirrung? Das Thema Klimawandel ist allgegenwärtig in den Medien. Dabei fällt jedoch auf, daß trotz intensiver Forschungen und vieler wissenschaftlicher Publikationen keineswegs eine einheitliche Meinung über das besteht, was sich weltweit klimatisch ereignet, sondern daß sich gerade hier eine recht extreme Lagerbildung in Befürworter und Skeptiker vollzogen hat: Viele sehen den vom Menschen verursachten Klimawandel als erwiesen an, andere zweifeln diese Tatsache grundsätzlich an und wittern unlautere Ursachen hinter dieser Fachmeinung.
Innerhalb dieser beiden Lager gibt es dann noch einen auffallenden Unterschied. Die Befürworter des Klimawandels treten recht einheitlich auf und vertreten eine ebenso einheitliche These: Der Mensch emittiert durch seinen extrem hohen Verbrauch an fossilen Brennstoffen, wie Öl, Gas und Kohle, eine gigantische Menge des Gases Kohlendioxid (CO2), das in der Atmosphäre eine Treibhauswirkung erzeugt und damit die Erderwärmung herbeiführt. Die Rettung aus der Not liegt daher logischerweise in einer möglichst drastischen Reduzierung der Treibhausgase, allen voran CO2 und Methan.
Das Lager der „Klimaskeptiker“ oder „Klimaleugner“, wie die Gegner der Ansicht eines (menschengemachten) Klimawandels kurz benannt werden, tritt dagegen sehr facettenreich mit unterschiedlichen Ansätzen auf. Der Klimatologe Stefan Rahmstorf klassifiziert sie in folgende Kategorien:
– Trendskeptiker: Sie bestreiten grundsätzlich einen Klimawandel und führen die erhöhten Meßtemperaturen auf die Verstädterung rund um die Meßstationen zurück („urban heat island effect“). In Städten ist es immer etwas wärmer als auf dem Land, und wenn die Städte wachsen und näher an die traditionellen Meßstationen rücken, dann werden dort natürlich auch höhere Temperaturen gemessen.
– Ursachenskeptiker: Sie erkennen eine Klimaerwärmung an, bestreiten aber jede menschliche Verantwortung dafür und machen statt dessen andere Faktoren, zum Beispiel bestimmte wechselnde Einflüsse der Sonne, als Ursache dafür aus.
– Folgenskeptiker: Sie erkennen eine Klimaerwärmung ebenfalls an, sehen darin aber kein Problem und argumentieren vorzugsweise damit, daß die stattfindende Erwärmung vorwiegend Vorteile bringe, wie zum Beispiel das kräftigere Pflanzenwachstum durch mehr CO2, Möglichkeiten für die Landwirtschaft, sich in größere Höhenlagen oder bislang kältere Gebiete auszudehnen, oder gesteigerter (Bade-)Tourismus infolge höherer Temperaturen.
Im Lager der Skeptiker versammeln sich nicht nur unterschiedliche Meinungen, sondern auch höchst verschiedene Motivationen. Stefan Rahmstorf beschreibt mehrere „Skeptiker-Archetypen“:
– den bezahlten Lobbyisten, der die Interessen bestimmter Industrien vertritt, die CO2-intensiv wirtschaften, wie zum Beispiel die Kohleindustrie;
– den ewig gegen die „Windmühlen“ der etablierten Meinung kämpfenden Typus „Don Quichote“: emotional engagierte Laien, häufig Pensionäre, auch einige Journalisten, die meist von einer großen Verschwörungs- und Desinformationskampagne ausgehen, die die Klimawandelbefürworter demnach aus Profitgründen führen;
– den „exzentrischen Wissenschaftler“, der in der Regel aber kein Klimatologe, sondern zumeist Geologe ist. Als solcher beurteilt man das Weltgeschehen gerne extrem langfristig, wodurch alle Großereignisse schnell relativiert werden können.
Diese treffende Klassifizierung ist hier jedoch nur eines groben Überblicks wegen erwähnt, nicht etwa, um die Gruppe der Klimaskeptiker in ihrer Gesamtheit abzuwerten. Um einer Antwort auf die Grundfrage „Klimawandel oder Klimaschwindel?“ näherzukommen, wollen wir einige weitere Detailfragen beleuchten, die sich dem Beobachter des heutigen Lagerstreits aufdrängen:
1. Ist der Kenntnisstand der Vertreter beider Lager in etwa gleich – oder fallen dabei relevante Unterschiede auf?
2. Handelt es sich in der Klimadebatte um einen Gesinnungsstreit – sozusagen um einen „Glaubenskrieg“ -, oder kann man sich letztlich doch auf unverrückbare physikalische Gesetze beziehen?
3. Gibt es schwerwiegende Gründe zur Annahme, daß wichtige Informationen und Tatsachen aus eigennützigen Gründen unterdrückt oder verfälscht werden?
4. Welche Rolle spielt dabei das IPCC, das „Intergovernment Panel on Climate Change“, kurz „Weltklimarat“ genannt? Ist dieser Rat, der seit Monaten von den Skeptikern als Datenfälscher heftig kritisiert wird, politisch motiviert, und fälscht er daher naturwissenschaftliche Daten tatsächlich so, daß sie in das politisch gewünschte Konzept passen?
5. Wie gut stimmen die Klimatheorien tatsächlich mit der praktischen Wahrnehmung überein?
Die Wissenschaft verliert an Autorität
Was geschieht mit dem Klima unseres blauen Heimatplaneten? Wie werden die Lebensbedingungen in Zukunft aussehen?
Wird dem Klimawandel der Klimakollaps folgen? Besteht für uns Menschen dringender Handlungsbedarf?
Was den allgemeinen Kenntnisstand anbelangt, ist es sinnvoll, zwei höchst unterschiedliche „Epochen“ in Betracht zu ziehen: die Zeit vor dem Internet und die Zeit mit dem Internet.
In der Zeit vor dem Internet sah der Austausch von Forschungsergebnissen am Beispiel der Physik in der Regel so aus, daß jede neue Theorie eines Wissenschaftlers plausibel erklärt und begründet werden mußte. Hielt diese Theorie der Feuerprobe einer Überprüfung durch hochqualifizierte Fachkollegen stand, so konnte sie sich etablieren; waren Fehler darin, so mußten diese korrigiert oder es mußte sogar die ganze Arbeit zurückgezogen werden.
Publiziert wurden die Ergebnisse vor allem in anerkannten Fachzeitschriften, wobei ein guter Journalismus als zusätzlicher Filter wirken konnte, um echte Wissensfortschritte von unfundierten Mutmaßungen oder Hirngespinsten zu trennen. Aus diesen Gründen genossen wissenschaftliche Erkenntnisse im allgemeinen hohes Vertrauen – wobei es allerdings Außenseitertheorien oft trotzdem schwerer hatten, sich gegen anerkannte Größen durchzusetzen, denn auch in der Wissenschaft geht nicht immer alles so sachlich und vorurteilsfrei zu, wie es ideal wäre.
Seit dem Erscheinen des Internets änderte sich die Wahrnehmung wissenschaftlicher Erkenntnisse grundlegend: Heute kann sich jeder Bürger eine öffentliche Plattform schaffen, die im Normalfall keinerlei Kontrolle unterliegt, oder auch seine eigenen „Nachrichten“ vertreiben. Das hat den Vorteil einer großen Offenheit und Meinungsvielfalt, es bietet auch die Möglichkeit einer enormen Informationserweiterung, aber es hat natürlich den Nachteil, daß niemand grundsätzlich von der Richtigkeit des über das Internet Angezeigten oder Vertriebenen ausgehen kann. In der besten Absicht, eine „fundierte eigene Meinung“ zu verbreiten, können tatsächlich unbewußt große Fehler und sogar gezielte Desinformationen veröffentlicht werden. Denn es gibt keinen Filter, der die Allgemeinheit vor dem Unsinn einzelner schützt, und es gibt auch keine Möglichkeiten, die Urheber oder Vermittler von Falsch- oder Unwahrheiten irdisch zur Rechenschaft zu ziehen – ausgenommen bei kriminellen Inhalten.
Damit befinden wir uns heute in einer Situation, über die sich (nicht nur) viele seriös arbeitende Klimaforscher beklagen: Ihren Forschungsarbeiten wird einfach widersprochen – oft gerade von Kritikern, die sich selbst nie die Mühe gemacht haben, über Jahre die Zusammenhänge und das bisher von der Menschheit erworbene Fachwissen in einem Gebiet zu studieren, sondern denen es einfach gut gelingt, mit vordergründig plausibel erscheinenden Argumenten andere für ihre Meinung zu gewinnen. Wenn dabei in der Klimadebatte noch Fachbegriffe wie zum Beispiel „Wiensches Verschiebungsgesetz“ oder „Zweiter thermodynamischer Hauptsatz“ mitsamt einigen physikalischen Formeln verwendet werden, vermittelt das jedem Durchschnitts-Internetnutzer den Anschein der Wissenschaftlichkeit und Seriosität – denn er ist schlicht nicht so leicht in der Lage, das Behauptete aufgrund seines eigenen Kenntnisstandes nachzuprüfen.
Im Ergebnis führt die aus dem Internet resultierende undifferenzierte Meinungsvielfalt also fast zwangsläufig zu einander widersprechenden Ergebnissen, und der Weg zur Schlußfolgerung: „Es liegen gar keine verläßlichen Erkenntnisse vor – vielleicht gibt es den Klimawandel, vielleicht auch nicht“ ist nicht mehr weit. Und das, obwohl, wie wir sehen werden, in vielen Punkten doch verläßliche physikalische Tatsachen vorliegen. Aber hier den Unterschied herauszufinden, ist für den Laien ein fast unmögliches Unterfangen!
Die Frage, wie es um den Kenntnisstand in den beiden Lagern – Befürworter und Skeptiker des Klimawandels – steht, ist also mit einem einfachen Blick auf Internet-Publikationen sicher nicht zu beantworten. Üblicherweise wird fast immer dem Spezialisten die fundiertere Fähigkeit zugebilligt: der Mediziner hat meist ein besseres Anatomieverständnis als der Durchschnittsbürger, der Handwerksmeister leistet in seinem Fachbereich in der Regel eine deutlich bessere Arbeit als der Heimwerker, der Fußballer in der Nationalelf spielt besser als der Feierabendkicker usw. In der Klimaforschung scheint das aber nicht unbedingt zu gelten. Hier wird dem studierten Klimatologen von vielen Zeitgenossen offenbar wenig bis keine Sachkenntnis in seinem Gebiet zugetraut. Er wird, vor allem via Internet, mit zahlreichen Belehrungen konfrontiert, wobei er allerdings flexibel sein muß. Denn der eine Klimaskeptiker bestreitet die Existenz des Treibhauseffektes schlechthin, der andere erkennt ihn an, führt ihn aber nicht auf Infrarot (IR)-Strahlung, sondern ausschließlich auf Luftkonvektion zurück. Der dritte bestreitet jede Klimawirksamkeit der Treibhausgase, der vierte tut das nicht, sondern hebt die kühlende Wirkung dieser Gase hervor. Der fünfte bestätigt die Treibhauswirkung von CO2, hält aber den menschlichen Anteil daran für vernachlässigbar …
Andererseits: Qualifikation ist natürlich kein Freibrief, der über jeden Zweifel erhebt. Jeder Mensch kann Fehler machen und darf – natürlich auch von einem Nichtfachmann – mit guten Argumenten darauf aufmerksam gemacht werden! Außerdem lassen sich, wie die Geschichte zeigt, auch Wissenschaftler durchaus vor den Karren bestimmter Interessen spannen, setzen nur ungern ihren Ruf aufs Spiel und publizieren Ergebnisse lieber in einer Art, die ihnen breite Aufmerksamkeit sichert. Den absolut sachlichen, geistig hochstehenden, menschlich korrekten und vorurteilsfrei denkenden Wissenschaftler gibt es vielleicht nur in naiven Vorstellungen oder schlechten Filmen, in der Realität allerdings wohl eher selten.
Eines ist jedoch tatsächlich über jeden Zweifel erhaben: die Naturgesetze, die man ebensogut auch Schöpfungs- oder Gottgesetze nennen kann und die unveränderbar in allem, selbstverständlich auch in den Naturwissenschaften gelten, ja, sie sogar erst möglich machen, weil die Natur nur aufgrund dieser Gesetze immer gleich auf bestimmte Fragen antwortet. Erst dadurch sind Experimente und Erkenntnisse möglich!
Seriöse Wissenschaft sollte deswegen nichts mit irgendwelchen Meinungen oder Mehrheiten zu tun haben, sondern nur mit der Unabbiegbarkeit physikalischer Gesetze. Und auf der Grundlage beweisbarer Physik lassen sich tatsächlich auch viele Grundfragen zum Klimawandel klären.
Führt CO2 tatsächlich zur Erderwärmung?
Der britische Physiker John Tyndall (1820-1893) entdeckte die
Treibhauswirkung bestimmter Gase bereits vor 120 Jahren.
Schauen wir uns dazu erst einmal die physikalische Wirkung des Treibhauseffektes an. Wesentlich dafür sind folgende Fakten:
– Sonnenlicht (mit einem hohen Strahlungsanteil im grünen Bereich mit 500 Nanometern Wellenlänge) trifft auf die Erde, ebenso auch Infrarot-, also Wärmestrahlung (die im Bereich von etwa 10.000 Nanometern Wellenlänge durch ein offenes, sogenanntes „atmosphärisches Fenster“ fällt).
– Aufgrund der Wirkung des – bereits kurz erwähnten – „Wienschen Verschiebungsgesetzes“ wird die Lichtstrahlung teilweise in Infrarotstrahlung (von ebenfalls ca. 10.000 Nanometern Wellenlänge) umgewandelt und reflektiert.
– Bestimmte Gase, vor allem Wasserdampf, CO2 und Methan, absorbieren einen Teil dieser Strahlung und senden sie als Gegenstrahlung teilweise wieder zur Erde zurück. – Eine Erhöhung des Anteils dieser Gase bewirkt demnach eine Erderwärmung. (Natürlich gibt es auch noch einen hohen Anteil an Infrarotstrahlung anderer Wellenlänge, für die die Erdatmosphäre undurchlässig ist und die von dieser absorbiert wird.)
Nun kann man trotz dieser Fakten natürlich die Frage stellen, ob das CO2, das in der Zusammensetzung der Erdatmosphäre insgesamt ja nur einen winzigen Anteil ausmacht, tatsächlich klimawirksam ist. Wenn nein, so wäre der gesamte von Menschen verursachte Treibhauseffekt eine Illusion! Wenn ja, dann hätten wir wohl in der Tat das riesengroße Problem einer stetig steigenden Erderwärmung, vor der so massiv gewarnt wird!
Die Entdeckung des sogenannten Treibhauseffektes fand schon im Jahr 1824 statt und stammt von dem französischen Physiker Jean Baptiste Fourier (1768-1830).
1862 fand der britische Physiker John Tyndall (1820-1893) dann einige dafür verantwortliche Gase, in erster Linie den Wasserdampf und das CO2. Kurzum: Die Treibhauswirkung bestimmter Gase ist seit fast 150 Jahren bekannt und kann heute im Labor genauestens gemessen werden, wobei sich eben zeigt, daß die winzigen CO2-Anteile in unserer Atmosphäre große Wirkung haben.
Die Verhältnisse auf unserem Nachbarplaneten Venus bestätigen die entscheidende Wirkung von CO2. Die Atmosphäre der Venus besteht fast vollständig aus CO2, und die Höchsttemperatur beträgt sage und schreibe 497 Grad Celsius – Blei würde bei dieser Temperatur in Windeseile dahinschmelzen. Demgegenüber betrüge die Temperatur auf der Venus ohne Atmosphäre lediglich 141 Grad. Doch das ist noch nicht alles: die Venusatmosphäre reflektiert drei Viertel des Sonnenlichtes, erhält also nur ein Viertel. Aber dieser Anteil genügt wegen des „höllischen Treibhauseffektes“ für derartige Temperaturen – und es gibt bisher keine wissenschaftlich fundierte Theorie, die diese Temperatur auf der Venus, die über der des viel sonnennäheren Planeten Merkur liegt, anders als durch das CO2 erklären könnte!
An der Tatsache, daß CO2 tatsächlich in hohem Maß klimarelevant ist, führt also kein Weg vorbei.
Ist an allem doch die Sonne schuld?
Ein häufiges Argument von Skeptikern, die zwar anerkennen, daß es auf der Erde wärmer wird, aber bestreiten, daß daran das CO2 schuld ist, lautet: Es liegt an der Sonne! Diesem Einwand kann man wissenschaftlich nicht ohne weiteres begegnen, da in diesem Bereich noch erheblicher Forschungsbedarf besteht.
Die direkte Strahlungsänderung der Sonne, „solares Forcing“ genannt, entspricht nach weitgehend übereinstimmenden Ansichten einer Leistung von 0,3 Watt pro Quadratmeter, das menschgemachte „Forcing“ wurde demgegenüber allerdings mit 2,7 Watt pro Quadratmeter berechnet, beträgt also das Neunfache. Der konstante Teil beträgt dagegen etwa 1300 Watt pro Quadratmeter.
Jedoch ist die indirekte Wirkung der Sonne über das Sonnenmagnetfeld, in das die Erde eingebettet ist, tatsächlich ein ernstzunehmendes Argument für klimatische Änderungen. Wie groß dieser Einfluß ist, bleibt vorerst umstritten. Klimatologen schätzen ihn tendenziell als eher gering ein, weil es bei früheren Aktivitätsminima der Sonne zu einer verhältnismäßig geringen Erdabkühlung kam. Doch selbst dann, wenn diese indirekte Wirkung, wie bisweilen behauptet wird, fünfmal so stark wäre wie die direkte Sonnenaktivitätsschwankung, so wäre dieser Einfluß (mit 1,5 Watt pro Quadratmeter) gerade einmal halb so groß wie der des Menschen.
Wie groß die Bedeutung der Sonnenaktivität für das Erdklima ist,
muß erst noch genau untersucht werden.
Woher kommt das viele CO2?
Gehen wir aufgrund der bisherigen Überlegungen also davon aus, daß CO2 zumindest eine wichtige Rolle für die Klimaerwärmung spielt. Bleibt die Frage: Woher kommt es? Hierzu gibt es viele Ansichten, die die Bedeutung des vom Menschen verursachten CO2-Ausstoßes relativieren wollen:
– Manche geben den Ozeanen die Hauptschuld, doch das Gegenteil davon gilt als richtig. Der natürliche Austausch von CO2 zwischen den Ozeanen und der Atmosphäre liegt bei jährlich etwa 100 Gigatonnen und ist im Normalfall ausbalanciert. Nun führt aber der Mensch jährlich etwa sieben Gigatonnen CO2 zu und stört damit das Gleichgewicht empfindlich. Denn von diesen sieben Gigatonnen nimmt das Weltmeer etwa die Hälfte auf und versauert dadurch, was insbesondere für die Korallenriffe sehr schädlich ist. Die andere Hälfte verbleibt in der Atmosphäre.
– Auch Vulkane werden oft als Übeltäter genannt, und es ist richtig, daß Vulkane große CO2-Mengen ausstoßen. Doch wird die Gesamtmenge auf nur etwa ein Fünfzigstel dessen geschätzt, was der Mensch ausstößt. Wäre es so, wie manchmal behauptet wird, daß Vulkane mehr CO2 produzieren als wir Menschen, so hätte die CO2-Konzentration auch schon vor der Industrialisierung ständig ansteigen müssen; sie blieb aber konstant!
– Ein Einflußfaktor, dessen Bedeutung für das Klima zunehmend erkannt wird, sind die Böden. Doch auch hier hat der Mensch seine Hand im Spiel. Denn nur durch die intensive, den Humus zerstörende Landwirtschaft, wie sie seit einigen Jahrzehnten betrieben wird, verlieren die Böden weltweit ihre Fähigkeit, Kohlenstoff zu speichern, und werden selbst zu CO2-Quellen.
In absoluten Zahlen gemessen, ist der Einfluß des Menschen im Vergleich zu den Prozessen, die in der Natur ohne unser Zutun ablaufen, gering. Denn der Mensch ist lediglich für drei Prozent des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich. Aber diese Menge, die im Größenbereich von mehreren Milliarden Tonnen liegt, ist eben groß genug, um ein vorher fein austariertes ökologisches Gleichgewicht massiv zu stören. Vor der Industrialisierung wurde in der Natur, vereinfacht dargestellt, etwa gleich viel CO2 gebunden wie ausgestoßen – eine perfekte Bilanz, die nun vom Menschen ausgehebelt wird. Denn zahlreiche Messungen belegen, daß die Kohlendioxidkonzentration der Atmosphäre niemals in den letzten 800.000 Jahren so hoch war wie heute!
Deshalb sollte man auch mit dem Totschlag-Argument, das Klima hätte sich doch in der Geschichte immer wieder einmal gewandelt, vorsichtig sein. Natürlich war das so – aber mit einem großen Unterschied: der Wandel verläuft heute mindestens zehnmal so schnell wie früher! Ausgenommen davon sind lediglich außergewöhnliche Ereignisse wie der Einschlag eines großen Meteoriten oder der Ausbruch eines Supervulkans, die zu rasanten Veränderungen führten.
Diese atemberaubende Geschwindigkeit der heutigen Veränderungen kann man mit Blick auf die Fakten nicht als nebensächlich abtun! Wie sich die Natur an die veränderten Gegebenheiten anpassen wird, weiß heute noch niemand. Aber sehr vieles spricht dafür, daß es für uns Menschen schwer wird – verheerende Dürren hier, sintflutartige Niederschläge dort. Und weitere Szenarien drohen: dramatisches Verschwinden des arktischen Eises, womöglich des gesamten Grönlandeises, sowie der Gletscher fast überall; der auftauende Permafrostboden in Sibirien könnte riesige Mengen an Methan freisetzen, das etwa 25mal klimaschädlicher als CO2 ist; das El-Niño-Phänomen im Pazifik könnte sich verstetigen; das Eis des Tibetischen Plateaus, der Alpen, der Anden usw. könnte abschmelzen, was die Rückstrahlung der Sonnenenergie („Albedo“) vermindert und zu weiterer Erwärmung sowie großen Problemen im Wasserhaushalt führt; saures Meerwasser sowie höhere Temperaturen im Meer würden Korallenriffe und anderes maritimes Leben zerstören – und so weiter. Deshalb sollten wir lieber nicht damit rechnen, daß der Klimawandel letztlich durch besseres Pflanzenwachstum größere Erträge und insgesamt mehr Vorteile als Nachteile bringen wird.
Vulkane stoßen große Mengen an Kohlendioxid aus – doch viel
weniger als der Mensch seit der Industrialisierung.
Wer profitiert von der Klimadebatte?
Die bislang beschriebenen Fakten lassen erkennen, daß man die Frage, ob es einen vom Menschen verursachten oder beschleunigten Klimawandel gibt, auf der Grundlage der bekannten Gesetze der Natur mit Ja beantworten kann. In der Frage, wie dramatisch die Lage wirklich bereits ist, sind wir freilich auf Interpretationen angewiesen, und außerdem sind längst nicht alle klimatischen Zusammenhänge bekannt oder ausreichend erforscht. So kennt man beispielsweise die Einflußgrößen und Wechselwirkungen, die letztlich zur globalen Erwärmung führen, nicht im Detail.
Um so wichtiger erscheint eine Antwort auf die dritte eingangs gestellte Frage: Gibt es Gründe für die Annahme, daß wichtige Informationen und Tatsachen in der Klimafrage aus unlauteren Motiven unterdrückt oder verfälscht werden? Zumal sich die öffentliche Meinung bekanntlich ja oft besser mit Interpretationen als mit nüchternen Fakten manipulieren läßt!
Die Erfahrung lehrt: Überall, wo viel Geld im Spiel ist, bilden sich Lobbygruppen, die ihre Interessen um jeden Preis durchsetzen wollen und dabei natürlich besonders an Gegengutachten von Wissenschaftlern interessiert sind, die für sie nachteilige Forschungsergebnisse möglichst in ein schlechtes Licht rücken sollen. So ist leider an dem saloppen Spruch: „Glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast“ viel Wahres dran.
Von daher dürfte auch in der Klimadebatte der Macht der jeweiligen Lager eine erhebliche Bedeutung zukommen – und der Frage, wieviel sie zu verlieren haben!
Alle Entwickler, Hersteller und Monteure alternativer Energiequellen in der Solar-, Wind- und Biogasbranche profitieren natürlich geschäftlich vom Klimawandel. Die größten Umsätze für die Staatskassen (natürlich gelegentlich auch für Betrüger) sind allerdings im Bereich der Klimazertifikate, also der Abgaben für die Belastung der Atmosphäre zu erwarten, und dort vermuten Skeptiker auch die Drahtzieher der von ihnen vermuteten „großen Klimalüge“: Es ginge bei allen Drohszenarien doch nur darum, geschickt Milliardenbeträge abzukassieren – zu Lasten der jeweiligen Bevölkerungen und Industrien.
Ob die Ausgabe von Klimazertifikaten wirklich die beste Lösung ist, um den Klimawandel zu bekämpfen, kann noch nicht abschließend bewertet werden, insbesondere, weil dieses Konzept aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit eigentlich global umgesetzt werden müßte. Dann hätte es in der Tat eine ausgezeichnete Lenkungswirkung. Kostenlos, nur auf der Basis freiwilliger Selbstverpflichtung, dürfte eine nennenswerte Reduktion der vom Menschen verursachten Treibhausgase völlig illusorisch sein.
Nicht zuletzt hat sich auch die Atomlobby das Thema geschickt zunutze gemacht, um ihre, gelinde gesagt, sehr umstrittene Energiegewinnung als CO2-frei und umweltfreundlich in Szene zu setzen, obwohl das ja nur für die unmittelbare Stromgewinnung vor Ort, keinesfalls aber für die sehr CO2-intensive Gesamtproduktionskette gilt. (Von den anderen großen Gefahren und der ungelösten Frage der Atommüll-Endlagerung gar nicht zu sprechen!)
Es gibt also durchaus zahlungskräftige Lobbys, für die Klima-Horrorszenarien finanziell lukrativ erscheinen. Zu einem ausgewogenen Bild gehört aber auch die Gegenseite: Noch weit größer ist nämlich die geballte Macht der Öl-, Kohle- und Gasindustrie, die gigantische Umsätze erzielt und dementsprechend massive Lobbyarbeit betreibt. Da diese Industrien die Hauptverursacher des CO2-Ausstoßes sind, kämen bei einem starken allgemeinen und politischen Willen zu dessen Reduzierung natürlich auf sie die größten Umsatzeinbußen zu! Von daher ist es naheliegend, daß sie alle Hebel in Bewegung setzen, um einen Klimawandel so lange wie möglich zu leugnen, um mit Gegengutachten zu verwirren und die möglichen Folgen, soweit es geht, herunterzuspielen.
Insgesamt betrachtet hat die CO2-intensive Industrie die bei weitem stärkere Motivation, die Dramatik des Klimawandels zu leugnen als die Vertreter der grünen Technologie Gründe haben könnten, Katastrophenszenarien zu erfinden.
Der extrem heiße Planet Venus belegt die Treibhauswirkung von CO2,
aus dem seine Atmosphäre hauptsächlich besteht.
Wurden wichtige Informationen verfälscht?
Alles in allem kann man also den Schluß ziehen, daß in der Klimadebatte die Grundrichtung der etablierten wissenschaftlichen Meinung stimmt: Wir stehen vor einem ernsten Problem, das der Mensch verursacht hat und das zu dramatischen Folgen führen kann, wenn es nicht gelingt, den Ausstoß der klimarelevanten Treibhausgase rasch zu reduzieren.
Dieser Auffassung hätte sich bis vor wenigen Monaten auch der größte Teil kritisch denkender Menschen sofort angeschlossen – doch gab es 2010 einen aufsehenerregenden Vorfall im Weltklimarat IPCC, der für anhaltende Verunsicherung sorgt und die Glaubwürdigkeit dieses von den Vereinten Nationen (UN) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) eingesetzten Wissenschaftsgremiums arg beschädigt hat.
Der Klimarat wurde 1988 zur Untersuchung der Ursachen und Folgen des Klimawandels eingesetzt. Er besteht aus über 1000 Wissenschaftlern aus mehr als 100 verschiedenen Staaten, die im Rahmen dieser Arbeit nicht selbst forschen, sondern die wissenschaftlichen Publikationen zu dem Thema weltweit prüfen und auswerten. 2007 erhielt der IPCC für seine Arbeit den Friedensnobelpreis.
Geriet 2009 weltweit ziemlich unter Druck: der Weltklimarat IPCC
Seit mehreren Monaten steht er im Kreuzfeuer der Kritik. Denn zunächst zeigten interne E-Mails des Klimarates, die von Computerhackern gestohlen und im Internet veröffentlicht worden waren, daß einige IPCC-Autoren offenbar versucht haben, Kritiker auszuschließen. Danach mußten einige Zahlen, die zum Klimawandel publiziert worden waren, korrigiert werden. Mittlerweile hat sich hinsichtlich des IPCC eine regelrechte Verschwörungstheorie verbreitet: Der Weltklimarat sei in seiner Arbeit politisch motiviert, fälsche Forschungsergebnisse im politisch gewünschten Sinne und unterdrücke anderslautende Ergebnisse. Als Beweis werden eben die genannten Fehler in den Veröffentlichungen angeführt, wie zum Beispiel der Zeitraum für die Himalaya-Gletscherschmelze (hier wurde in einem IPCC-Bericht das Jahr 2035 statt korrekterweise 2350 genannt) sowie die falsche Angabe, wieviel Fläche der Niederlande unter dem Meeresspiegel liegt (diesbezüglich wurden 55 Prozent statt richtigerweise 26 Prozent genannt, wobei die Quelle dafür ausgerechnet bei einer holländischen Regierungsbehörde, der „Netherlands Environmental Assessment Agency“ liegt).
Objektiv gesehen bieten daher die genannten Fakten nicht viel Zündstoff, denn der Umfang des vom IPCC gewälzten Zahlenmaterials ist enorm, und es bleibt Ermessenssache, ob man die Fehlinformationen als böswillige Fälschung von Daten oder aber als normale Wiedergabefehler betrachten will, wie sie bei der Verarbeitung großer Datenmengen einfach vorkommen können.
Verschwörungstheoretiker vertreten ihre Thesen naturgemäß besonders hartnäckig und werden davon kaum abzubringen sein, daß mit dem „Climategate“-Skandal ein Beweis dafür geliefert ist, daß es den Klimawandel in Wirklichkeit gar nicht gibt.
Man kann die Sache allerdings auch nüchterner sehen: Wie wahrscheinlich ist es, daß 1000 international renommierte Wissenschaftler einheitlich, sofort und widerspruchslos alle ihre ethischen und wissenschaftlichen Grundsätze einer seriösen wissenschaftlichen Arbeit einfach so über Bord werfen, um zu willfährigen Handlangern politischer Interessen zu werden?
Wenn dann auch noch die Regierungen ausnahmslos dem IPCC-Bericht vollständig zustimmen, einschließlich der früheren Bush-Administration, die nun wirklich nicht als Vorreiter des Klimaschutzes verdächtigt werden kann, so müßte das Ausmaß der Verschwörung unvorstellbar groß sein!
Naheliegender ist die Annahme, daß im IPCC zwar Fehler passiert sind, daß aber deshalb an den grundlegenden Fakten, die weltweit über Jahrzehnte zum Klimawandel gesammelt wurden, nicht zu rütteln ist. William Anderegg, Klimatologe an der Stanford University, findet die Idee, Wissenschaftler könnten weltweit gleichgeschaltet sein, auch vom Ansatz her praxisfern: „Jeder Forscher, der in der Lage ist, mit wissenschaftlichen Argumenten eine gegenteilige Theorie aufzustellen, würde das machen, denn jeder will ein neuer Darwin oder Einstein werden.“
Und wie sieht die Praxis aus?
Die Meinungsverschiedenheiten in der Diskussion könnte man als unfruchtbaren Streit ansehen und ignorieren, wären da nicht die Folgen des Klimawandels, die mittlerweile von fast jedem Menschen wahrgenommen werden: Es wird spürbar wärmer!
Sind die massiven Widerstände gegen den Versuch, die gigantische Verschwendung von wertvollsten Rohstoffen zu vermindern, noch verständlich und verantwortbar? Können wir es wirklich als normal ansehen, die fossilen Brennstoffe, für deren Bildung die Natur Millionen von Jahren gebraucht hat, in kürzester Zeit zu verbrennen? Böte nicht diese Überlegung allein Grund genug, mit dem Raubbau aufzuhören, selbst wenn der Treibhauseffekt noch nicht eindeutig nachgewiesen wäre?
Aber der Klimawandel ist höchstwahrscheinlich eine Folge der maßlosen Verschwendung kostbarer fossiler Ressourcen wie Öl, Kohle und Gas, der Humusvernichtung und vielem mehr.
Die Ursache dafür liegt wohl in der grenzenlosen Profitgier der daran Verdienenden, der allzu großen Gleichgültigkeit der meisten Verbraucher, die vielfach erst über den Geldbeutel zu Verhaltensänderungen bewegt werden können, und an der Unfähigkeit der Politiker, endlich einmal das Verursacherprinzip zur Anwendung zu bringen und jene Schäden voll in Rechnung zu stellen, die der Raubbau an den Schätzen der Natur in Wirklichkeit verursacht. -
Hat das Infragestellen jener Fakten, die uns in die Pflicht nehmen, nicht auch geistig den sehr ernsten Hintergrund, daß der Mensch dazu neigt, die Verantwortung für sein eigenes Handeln abzugeben, anstatt sie, wie es menschenwürdig wäre, selbst zu übernehmen?
Im Falle von Verschwörungstheorien kann der geistige Schaden noch viel tiefer greifen: Denn jeder engagierte Anhänger einer solchen Theorie spielt letztlich mit einer der stärksten destruktiven Empfindungen, die es gibt, dem Mißtrauen!
Natürlich gibt es gerade heute gute Gründe dafür, bestimmten Menschen und Interessenvertretungen das Vertrauen zu entziehen, da der Mißbrauch ganz offensichtlich ist – alles andere wäre naiv. Aber die wirkungsvollste Waffe im Kampf gegen das Unrecht und gegen Fehlentwicklungen ist immer noch, selbst zu einer achtungsvollen, Natur und Menschen fördernden Grundeinstellung zu kommen, die jede Form der Ausbeutung ausschließt. Denn die entsprechenden Gedanken und Einstellungen haben eine starke Wirkung auf alle Mitmenschen, die ebenfalls aufbauend tätig sein wollen. Ein Schneeballeffekt, der zum Guten führt!
Diese klaren Empfindungen und Gedanken sind das stärkste Mittel des Menschen für eine vernünftigere, bessere Welt, viel stärker als seine Wählerstimme oder ein Schlagabtausch mit anderen, die nicht der gleichen Meinung sind!