Drei Arme - ein Erleben der astralen Welt?
Ein Unfall und drei Arme
Ein „handfestes“ Erleben der astralen Welt?
Nein, es war kein guter Tag – wirklich nicht! Etwas zeitknapp schwang ich mich auf mein noch ziemlich neues Fahrrad, um zur Orchesterprobe für die „West Side Story“ zu radeln. Gleich hinter dem Haus funktionierte dann am Ende einer kurzen Steilstrecke die Bremse meines Fahrrads doch besser als erwartet – so gut, daß es mir den Lenker verriß. Der nächste Eindruck war dann bereits, daß ich unsanft auf der Straße angekommen war und mein sieben Kilogramm schwerer Rucksack mit dem Instrument auf mir lag.
Ziemlich lädiert, besonders am rechten Arm, radelte ich trotzdem weiter und quälte mich unklugerweise durch die Orchesterprobe hindurch, bis dann doch klar wurde, daß es mindestens eine schwere Verstauchung mit zunehmender Schwellung war und somit an ein Spielen in den nächsten Tagen nicht zu denken war. Kurz und gut: der Arm wurde auch danach nicht besser, und ein Besuch beim Röntgenarzt brachte dann das Ergebnis „Radiusköpfchenfraktur“, ein Bruch am Ellenbogen, der eine kleine Operation notwendig machte.
Ja, ich war wirklich etwas zu schnell unterwegs gewesen! Aus der trügerischen Sicherheit heraus, daß mir jahrzehntelang beim Fahrradfahren nichts passiert war, hatte ein Unfall in meinem Vorstellungsvermögen einfach keinen Platz.
Nun gehen aber erstaunlich viele derartige Situationen völlig folgenlos vorüber. Wenn das einmal nicht der Fall ist, so bin ich überzeugt, daß es sich hier um eine notwendige Auslösung handelt, die mich vor die Aufgabe stellt zu schauen, warum es schiefgelaufen ist und was der Unfall mir sagen könnte. So hatte ich genügend Zeit zur Selbsterforschung und hoffe, aus dem sehr unsanften Fahrradabgang die passenden Schlüsse gezogen zu haben. -
Schildernswert erscheint mir hier jedoch die Zeit nach der Operation, das Abklingen der Betäubung. Sie brachte mir eine interessante Erfahrung, denn für ein paar Stunden hatte ich zum erstenmal in meinem Leben drei statt nur zwei Arme! Wie das?
Für die Operation entschloß ich mich zur örtlichen Betäubung des Arms, blieb also ansonsten bei vollem Bewußtsein. Vor der OP hatte ich den Arm fünf Tage lang in einer Plastikschiene getragen, die ihn in einer angewinkelten Position fixierte … und das eindeutige Gefühl, meinen Arm genauso positioniert zu haben, blieb mir während dieser Stunden erhalten, gleichgültig, wo sich der „wirkliche“, sichtbare Arm befand. Zumindest mit verbundenen Augen hätte ich also auf die Frage: „Wo befindet sich Ihr rechter Arm?“ stets mit voller Überzeugung geantwortet: „Angewinkelt in der Schiene!“ – obwohl der zu operierende Arm längst gestreckt auf dem OP-Tisch lag.
Seltsam fühlte es sich an, als ich anschließend wieder in meinem Klinikzimmer im Bett lag. Weiterhin befand sich mein gefühlter Arm eindeutig angewinkelt in der alten Position, während der operierte Arm völlig gefühllos neben mir lag, so, als würde er gar nicht zu mir gehören!
Besonders interessant wurde es dann, als die Betäubung noch weiter nachließ. Irgendwann wurden die Fingerkuppen wieder empfindlich. Ich drückte darauf, und es kribbelte … aber nicht etwa direkt am gedrückten Finger, sondern ungefähr 25 oder 30 Zentimeter entfernt an der unsichtbaren Stelle, an der sich, immer noch unverändert angewinkelt, mein gefühlter Arm befand! So erlebte ich wohl eine „handfeste“ Begegnung mit der astralen Welt, denn der Arm, an welchem ich das Kribbeln spürte, war meines Erachtens der des Astralkörpers!
Das Kribbeln war auch ganz genau differenziert: Ich konnte die einzelnen Finger abwechselnd drücken, und genau an der entsprechenden Stelle, aber um eben die 30 Zentimeter versetzt, nahm ich die Reaktion an meinem astralen Arm Finger für Finger wahr!
Nachdem die Betäubung noch mehr nachließ, mußte sich logischerweise der gefühlte, angewinkelte Astralarm immer mehr dem sichtbaren Arm entgegenstrecken und sich nach und nach mit einem leichten Kribbeln wieder mit ihm vereinigen. Dann setzten auch allmählich die (maßvollen) Schmerzen nach der Operation ein, die zuvor nicht dagewesen waren.
So hatte ich in dieser Zeit sozusagen drei Arme: den „normalen“, unverletzten linken, den angewinkelten, von mir eindeutig als meinen lebendigen, „richtigen“ Arm wahrgenommenen, „astralen“ rechten Arm und den operierten, leblos gestreckt neben mir liegenden rechten Arm, den ich, trotzdem er natürlich eindeutig zu sehen und anzufassen war, als eigenartig fremd und nicht so richtig als zu mir gehörend empfand.
Ich könnte mir vorstellen, daß dieses Phänomen für viele Patienten, die nichts vom Vorhandensein unseres astralen Körpers, also des Körpers mittlerer Grobstofflichkeit wissen, äußerst irritierend sein muß. Eine mögliche Erklärung liegt aber auf der Hand: Offensichtlich wird durch die örtliche Betäubung die normalerweise intensive Verbindung von astralem und grobstofflichem Arm sehr stark gelockert, so daß auch die Schmerzleitung nicht mehr funktioniert und der Arm operiert werden kann.
Gibt es keine Verbindung zum physischen Körper mehr, so ist es naheliegend, daß der astrale Arm vorerst in der Position verbleibt, die er in der Schiene konstant innehatte – bis er sich wieder mit dem groben Arm vereinigt, weil die Betäubung ihre Wirksamkeit verliert.
Auf derselben Ebene liegen auch die Phantomschmerzen, die viele Menschen mit amputierten Gliedmaßen plagen: sie empfinden den Schmerz ausgerechnet dort, wo der amputierte Körperteil fehlt.
Nun wird natürlich von wissenschaftlicher Seite, die mit astralen Dingen nichts zu schaffen haben will, gerne argumentiert, daß bei Phantomschmerzen das Gehirn dieses fehlende Körperglied nach wie vor „gespeichert“ hat. Trotzdem bleibt die Art Schmerzentstehung unklar. Diese Theorie könnte übrigens mein Erlebnis nicht erklären, da eine Speicherung ja immer Vergangenes beinhaltet, das Drücken der Fingerkuppen mit Kribbeln an der „Phantomhand“ aber ein aktuelles Geschehen darstellte, ebenso die Wiedervereinigung mit dem grobstofflichen Arm, die ich bewußt miterleben konnte.
Das Vorhandensein eines Astralkörpers, also eines Körpers mittlerer Grobstofflichkeit, der mit unseren Augen aus grober Grobstofflichkeit natürlich nicht gesehen werden kann, ist schon seit Urzeiten bekannt und wurde von zahlreichen Hellsehern konkret bestätigt! Beim irdischen Tod löst sich der Astralkörper zunächst ein Stück weit vom groben, physischen Körper, bis er dann mit ihm zerfällt, während der eigentliche Mensch, der Geist, sich mit seinen noch feineren Hüllen endgültig löst und seinen weiteren Weg im Jenseits antritt.
Ob die sogenannten Phantomschmerzen möglicherweise Schmerzen durch einen Energiestau darstellen, weil das astrale Gliedmaß seine Energie nicht mehr an das fehlende Körperglied weitergeben kann, müßten Forschungen klären. Ebenso wie sich die Wirkung schmerzlindernder Behandlungsmethoden über Spiegelung oder Anschluß an ein Computerinterface, die das fehlende Gliedmaß optisch simulieren, erklären lassen. Voraussetzung wäre aber natürlich, das Vorhandensein einer astralen Welt überhaupt in Betracht zu ziehen und nicht alles nur auf rätselhafte Gehirnströme zu reduzieren. Ich bin überzeugt, daß die Wissenschaft auf der Grundlage zu überzeugenderen und hilfreicheren Ergebnissen kommen könnte … und ich bin froh, daß aus meinen zwei rechten Armen wieder ein einziger geworden ist – denn weder mit dem einen noch dem anderen Teil ließ sich konkret etwas anfangen!