12. Sternzeichen Fische - Stärken und Schwächen - Astrologie
12. Sternzeichen Fische - Bedeutung, Stärken und Schwächen
Mit dem Fischezeichen verbindet die Astrologie im aufbauenden Sinne seelische Empfänglichkeit, Ahnungsvermögen, innere Anteilnahme, Intuition, Selbstlosigkeit, Hilfsbereitschaft, lebhafte Phantasie, Demut, Vertrauen, Glaube, Wahrheitsliebe und Sehnsucht nach seelischer Vereinigung, nach Liebe und Erlösung. Im Problemfall finden wir Ängstlichkeit, Willens- oder Identitätsschwäche und Unterwürfigkeit, Halt- und Strukturlosigkeit, Untätigkeit, Süchte, ein Leben in Träumen und Illusionen, Verführbarkeit oder aber im aktiven Fall ein kritikloses Helfersyndrom.
Die Fische sind das ätherischste Tierkreiszeichen. Seine Offenheit allen feineren Einflüssen gegenüber bringt, je nach innerer Reife und Festigung, ein großes Spektrum, das von Menschen mit großer Weisheit, Selbstlosigkeit und Liebe über den feinsinnigen, künstlerisch Begabten, über den allzu duldsamen und sich selbst in den Hintergrund stellenden Menschen bis hin zum drogenabhängigen und chaotischen Hilfsbedürftigen reicht.
Wanderer zwischen den Welten
Wie ätherisch oder aber materialistisch ein Fisch auch eingestellt sein mag – tief innen liegt die Ahnung einer höheren Wirklichkeit, eines größeren Ganzen, ein Empfinden der Kleinheit des einzelnen dem Kosmos gegenüber, das grundsätzlich geeignet wäre, das eigene Ego mit allen seinen irdischen Bestrebungen nach Ruhm, Macht und Reichtum hinter sich zu lassen. Damit könnte er der Vorreiter sein, der die jetzige Welt des materialistischen Scheins eintauschen kann gegen eine realistischere, geistigere und bescheidenere Sicht der Dinge. Je mehr aber dieses unterschwellige Wissen verschüttet oder durch vordergründigen Materialismus überlagert ist, desto stärker leidet besonders der Fisch an sich selbst, oft ohne es bewusst zu bemerken.
Ihm zu eigen ist auch ein hohes Maß an Absichtslosigkeit und Verzichtsfähigkeit, das andere Zeichen erstaunt. Führt beispielsweise der Skorpion einen harten und oft verzweifelten Kampf um die Überwindung seiner Schattenseiten, seiner dunklen Anteile und niederen Triebnatur, so verblüfft ihn, wie der Astrologe W. Döbereiner schreibt, „der mühelose Verzicht des Fisches“. Der Ursprung dieser Fischeeigenschaft kann im günstigen Fall in einer hohen Reife und Selbstüberwindung liegen, aber durchaus auch in dem Gegenteil, in einer großen Gleichgültigkeit und Willensschwäche. Zwischen diesen beiden Polen liegen dann sämtliche Abtönungen.
Der typische Fisch hat riesige Antennen, die ihn sehr feinfühlig auf alles Atmosphärische reagieren lassen – lediglich der Krebs bewegt sich noch in ähnlichen Gefilden. Da er aber an der Durchsetzung seines Egos und seiner Bedürfnisse wesentlich weniger Interesse als die anderen hat, steht er schnell in der Gefahr, von der Lebensdynamik der anderen wie auch von atmosphärischen Strömungen überflutet zu werden. Die Verarbeitung aller Eindrücke nimmt oft viel Zeit in Anspruch, in der seine äußere Produktivität sehr abgeschwächt ist. In unserer leistungsbezogenen Welt ruft das eher wenig Verständnis hervor – er gilt dann als Tagträumer oder gar als Taugenichts.
Die Abneigung gegen jede Form von Kampf bringt es mit sich, dass er sich selten in eine offene Konfrontation einlässt und sich statt dessen lieber den unangenehmen Dingen entzieht. Er vernebelt sich wie ein Tintenfisch, und ein Angriff gegen ihn gleicht einem Schlag ins Wasser. Trotzdem beeinträchtigt ihn die damit verbundene Harmoniestörung.
Zwei weitere Herausforderungen stellen sich für den typischen Fisch: Zum einen schlägt auch er sich, wie jeder Mensch, mehr oder weniger mit der Verstandesherrschaft herum. Sie erschwert ihm das, was er sich im tiefsten Inneren sehnlich wünscht: die Überwindung alles Trennenden, die Entdeckung dessen, was hinter den uns sichtbaren Formen steht, die Erkenntnis der Wahrheit und das Entwickeln einer universellen Liebe zu allen anderen Lebewesen und zu Gott, kurz: ein Zugang zum wirklichen Glauben und zur Transzendenz. Dazu ist aber ein dominierender Verstand nicht in der Lage und sät Zweifel und Unglaube, unter denen der Fisch besonders stark leidet.
Zum anderen bringt die große Sensibilität des fischebetonten Menschen Probleme, wenn die ihn umgebende feinerstoffliche Atmosphäre durch üble Gedanken- und Empfindungsformen regelrecht vergiftet ist. Auch darunter leidet er, weil er davon stark beeinflusst werden kann. Ebenso trifft ihn das Leid der Welt, das, was der Mensch dem Menschen, dem Tier und der Erde antut. Schon die normalen Fernsehnachrichten sind oft zuviel für seine zarte Seele, und Krimis und Horrorfilme meidet er wie kaum ein anderes Tierkreiszeichen.
Die verbogene Form: Anarchie oder Helferdrang
Da das Fischezeichen das empfänglichste des Tierkreises ist, ist es auch das passivste. Darin kann eine unglaubliche Stärke liegen; denn die Menschheit hat sich dadurch am meisten geschwächt, dass sie das Empfangen verlernt hat und sich dem Wahn hingibt, alles selbst tun und erreichen zu können. In Wirklichkeit liegt im Sich-Öffnen und Empfangen-Können ein wichtiger Schlüssel zum Aufstieg und zu einer besseren Welt!
Der ins Zeichen Fische eintretende Aszendent (AC) mit dem herrschenden Planeten Neptun
Auch die Schattenseiten der Fische sind in der Regel auf der passiven Seite zu finden. Bei stärkerem Aktivitätsbezug kann sich die Eigenart der Fische, Grenzen, Beschränkungen, Maßstäbe und Regeln zu relativieren oder sogar ganz aufzulösen, unter Umständen so auswirken, dass sie sich niemandem und nichts verpflichtet fühlen und sich über Täuschung, Lügen und Vernebelung ihrer Absichten Vorteile zu verschaffen suchen (vgl. Brigitte Hamann, „Die zwölf Archetypen“).
Auch bei guter Veranlagung sind auf der aktiven Seite Fehler möglich, die sich auf den ersten Blick kaum erschließen, denn manche Fische neigen dazu, einen monumentalen Helferdrang zu entwickeln und in der Hinneigung zu Hilfsbedürftigen, Schwachen und generell im Kampf gegen das Elend der Welt ihr Selbstverständnis zu finden.
Die gehemmte Form: Angst und Lethargie
Das falsch gelebte Fischeprinzip begünstigt Angstzustände und Neurosen. Das kommt von der sehr sensiblen Reaktion auf alles Atmosphärische. Hat der betreffende Mensch nicht gelernt, einen persönlichen Gegendruck als Schutz gegen schädliche Strömungen aufzubauen, entsteht leicht das Gefühl der Überforderung, Überfremdung und Hilflosigkeit, das erhebliche Ängste auslösen kann.
So besteht die Gefahr, in Angst, Unsicherheit, Passivität und Lethargie zu versinken. In diesem Zustand fühlt sich der Fisch hilflos und abhängig und glaubt, nicht ohne die Hilfe der anderen auszukommen. Es wird dann nicht leicht für ihn, dort wieder herauszukommen, da er aus der inneren und äußeren Bewegung tritt. Er wird später viel Willensstärke investieren müssen, um wieder aktiv zu werden, was vor allem über sinnvolle Arbeiten gelingen kann.
Häufig wird auch die Flucht in Alkohol, Tabletten oder Drogen jeglicher Art gesucht, die eine irdische Entsprechung des Fische- bzw. Neptunprinzips darstellen. Durch Vernebelung und das Herbeiführen besonderer Zustände wird der „Trip in eine höhere Welt“ angestrebt. Selbstverständlich funktioniert dieser Weg nicht, sondern verstärkt den Persönlichkeitsverlust noch.
Auch ein Aussteiger, der ganz selbstverständlich erwartet, dass das soziale Umfeld ihn durchfüttert, lebt das zwölfte Prinzip falsch. Hier können aktiver und passiver Fisch aufeinandertreffen und ihre Schattenseiten wechselseitig verstärken. Kümmert sich beispielsweise der aktive Fisch um einen jungen und kräftigen, aber trägen Straßenbettler, indem er ihn umsorgt und vielleicht finanziell unterstützt, so schadet er ihm in Wirklichkeit meist, da er ihn in seiner bequemen Haltung bestärkt. Dieser wird dann keinen Grund sehen, sich um seinen Unterhalt selbst zu kümmern. Nur wirkliche Not und Hunger könnten ihn schnell dazu bewegen und wären in diesem Falle nützlich für ihn.
Lösungsansatz: Festigung der Persönlichkeit
Das „Markenzeichen“ des Fisches, seine Sensibilität, kann zu seiner größten Schwäche werden, wenn er sich haltlos treiben lässt und so zum Spielball der ihn umgebenden Einflüsse wird. Es wird aber dann zu seiner größten Stärke, wenn er mit allen Kräften bestrebt ist, sich zu einer gefestigten Persönlichkeit zu entwickeln, die kraft ihres freien Willens über sich selbst bestimmen kann. Er wird sich dann zunehmend höheren und aufbauenden Einflüssen öffnen, die ihn in verhältnismäßig kurzer Zeit zu wichtigen Erkenntnissen führen, denn es steht kein eigenwilliges, störrisches Ego hindernd im Weg! Diese innere Stärke und Festigkeit zu erreichen dürfte für alle konstruktiven Fische eine der lohnendsten Lebensaufgaben werden, weil damit der Empfang der wertvollsten Dinge beginnen kann!
Die fortgeschrittenen Fische beiderlei Geschlechts, insbesondere aber die Frauen, verfügen über höchstes Einfühlungsvermögen in das Wesen, in die Sorgen und Nöte ihrer Mitmenschen. Sie sind zu tiefer Liebe, zu Verständnis und Fürsorge fähig überall dort, wo sie den guten Kern im anderen erspüren. Sie vermitteln einen Abglanz der All-Liebe ins Irdische. Und gerade das Empfinden von Geborgenheit, von ausgeprägtem Vertrauen und Angenommen-Werden ist es, das andere dazu bringen kann, ihre Fehler abzulegen und ihre guten Seiten zu entwickeln, um sich des geschenkten Vertrauens als würdig zu erweisen.
Der reife Fischegeborene oder -betonte strahlt eine hohe, unaufdringliche Weisheit, Offenheit, Güte und Bescheidenheit aus und hilft somit, die Lichtsehnsucht in allen gutwollenden Mitmenschen zu wecken. Mit dieser sanften Stärke kann er die anderen Zeichen noch überragen und bereitet sich vor, seinen irdischen Entwicklungsweg abzuschließen und in höhere Welten einzutreten. Er ist bestrebt, das zu verwirklichen, was Abd-ru-shin in seinen „Fragenbeantwortungen“ wie folgt beschreibt:
„Allein das ,Sich-selbst-Aufgeben' richtig zu erfassen ist ein Schritt, den viele Menschengeister wohl getan zu haben glauben, aber … es lebt dies nur in ihrer Einbildung. Das Sich-selbst-Aufgeben ist durchaus kein Sichauflösen oder in ein orientalisch gedachtes traumhaftes Nirwana Treten, sondern es ist die stärkste sichselbst-vollbewußte Regsamkeit, die man sich denken kann, der höchste Grad persönlicher Betätigung. Etwas ganz, ganz anderes, als es sich die bequemen Menschengeister vorstellen. Der Zustand geht weit über das jetzige menschliche Begreifen. Von allem bisher darüber Gedachten kann man ungefähr das gerade Gegenteil annehmen, um das Richtige zu treffen. Die Leser sollen sich aber begnügen, den Weg zum Licht zu finden und aufsteigen zu können. Das ist schon die ersehnte Seligkeit, das Höchste, wonach der wirklich gute Mensch trachten kann. Es ist die Krone des menschlichen Lebens."