11. Sternzeichen Wassermann - Stärken und Schwächen - Astrologie
11. Sternzeichen Wassermann - Bedeutung, Stärken und Schwächen
Freigeist, Reformer, Gleichberechtigung, Forscherdrang und Erneuerung
Das astrologische Sternzeichen Wassermann und somit das 11. Prinzip wird im aufbauenden Sinne mit Begriffen wie Freiheitsliebe, Originalität, Genialität, Visions- und Innovationsreichtum, Reform, Erneuerung, Forscherdrang, Streben nach Gleichberechtigung, Erkenntnisstreben, Verbindung von Intuition und Wissen, Triebüberwindung, Einsatz für Humanität, Freiheit und Menschenrechte in Verbindung gebracht. Im Problemfall finden wir Bindungsangst oder -unfähigkeit, Exzentrik, Sprunghaftigkeit, weltfremde Utopien, Hektik und Nervosität, unsoziale Überindividualität, Stress und innere Unruhe.
Das Wassermannprinzip hat, wie auch das gegenüberliegende Löweprinzip, ausgesprochen stark mit der Freiheit zu tun. Dem Löwen geht es allerdings eher um seine persönliche Freiheit, die er in erster Linie für sich beansprucht, aber bei gutem Wollen natürlich auch anderen zugesteht. Im Unterschied dazu setzt sich der Wassermann für das allgemeine Ideal der Freiheit und Gleichberechtigung ein, will also die gesellschaftlichen Strukturen für alle freiheitlicher und individualistischer gestalten.
Seine ausgeprägte Affinität zu allem Neuen bringt ein Spektrum, das, je nach innerer Ausrichtung, vom genialen Reformer mit ausgeprägten humanistischen Werten über den „Computer-Nerd“ oder Extremsportler bis hin zum seelisch völlig isolierten, sozial skrupellosen Egoisten reicht.
Der Sinn des Prinzips: Überwindung des Alten
Schauen wir uns vom Wassermann aus noch einmal die beiden vorhergehenden Zeichen Schütze und Steinbock an: Der Schütze bringt eine enorme Horizonterweiterung, verbunden mit einer Flut an neuen Erkenntnissen. Diese zu konkretisieren und in praktikable Formen und Gesetze zu gießen ist die Aufgabe des folgenden Steinbockzeichens. Mit dieser Verdichtung kann aber auch das Erleben einer gewissen Einschränkung verbunden sein. So schlägt das Pendel im Wassermann wieder in die Gegenrichtung, indem er überprüft, welche der im Steinbock gebildeten Strukturen weiterhin sinnvoll oder aber veraltet, überkommen, einschränkend und damit erneuerungsbedürftig sind.
Nach den Zwillingen und der Waage ist der Wassermann das dritte und letzte Luftzeichen, deren Schwerpunkt auf Austausch, Denken und Logik liegt. Dabei ist es im Wassermannprinzip ausgesprochen wichtig, die gesammelten Erfahrungen von immerhin schon zehn Lebensprinzipien spätestens jetzt in eine Synthese, in eine Vereinigung von Glaube und Wissen, Intuition und Logik, Empfinden und Denken zu bringen! Wir stehen also alle mit unserem Wassermann-Anteil in uns vor der Herausforderung, insbesondere das im Schützen Erreichte wieder zu erweitern, weitschauend zu werden und aus diesem Überblick heraus zunehmend Einblick in das Wirken der kosmischen Gesetze zu erlangen!
Gelingt dies, so folgt daraus eine Loslösung von allzu Persönlichem und Subjektivem, das den Blick auf das Ganze nur zu leicht verstellt. Auch weitverbreitete wertende Vorstellungen über Unterschiede und Gegensätze, über Gut und Böse, über „Schwarz“ und „Weiß“ können sich im Wassermannprinzip erheblich verändern, wenn ein zunehmender Blick aus der „Vogelperspektive“ viele Sachverhalte und Reaktionsweisen der Mitmenschen in einem anderen, bisher nicht gesehenen Licht erscheinen und damit nachvollziehbar werden lässt. Damit ist natürlich keine völlige Relativierung von Gut und Böse, von Richtig und Falsch gemeint, sondern eine Sichtweise, die sich stärker von Eigeninteressen lösen kann und die Interessen der Mitmenschen als berechtigt und wichtig anerkennen kann, solange diese nicht in eine destruktive Richtung gehen. –
Die ausgeprägte Eigenart des Wassermannprinzips zur Erneuerung verkrusteter Strukturen gibt dem Zeichen eine individualistische und zukunftsorientierte Note. Aus diesem Grund neigt der Wassermann dazu, vor Menschenansammlungen, Zentren, Gruppen und Vereinen zu fliehen, da er deren Regeln und Normen leicht als Zwang und Gleichschaltung empfindet, was seinem Individualitätsbestreben zuwiderläuft.
Die Zukunftsorientiertheit des Zeichens macht für ihn alles Neue in der Regel weitaus interessanter als das Bestehende. Daher ist das Interesse für zukunftsweisende Technologie oft sehr ausgeprägt. Namentlich Computer und die IT-Branche üben häufig eine besondere Faszination aus, und Wassermann-Geborene und -Betonte dürften dort überdurchschnittlich stark vertreten sein. Auch in Kunst, Musik und sonstiger Kultur wird meist die Avantgarde dem traditionellen Kunstschaffen deutlich vorgezogen, da der Wassermann an Bestehendem und Etabliertem schnell das Interesse verliert, auch wenn es qualitativ besser ist als das Neue.
Die verletzte Form: Bindungsangst und Rebellion
Ein häufig anzutreffendes Problem wassermanngeprägter Menschen ist eine mehr oder weniger starke Bindungsangst. Diese kommt wohl in erster Linie daher, dass sie die angestrebte, überaus wichtige Freiheit und Unabhängigkeit als unvereinbar mit irgendeiner Form von Bindung ansehen.
Das bringt eine gewisse seelische Isolation, die für den Zugang zum eigenen Seelenleben und dem der anderen, also auch für Beziehungen, natürlich nicht günstig ist. Im weniger ausgeprägten Fall zeigen sich immer wieder Abnabelungs- und Fluchttendenzen, die beziehungsfreudigere Partner durchaus verunsichern und irritieren können. Bei stärkerer Ausprägung wirkt ein derartiger Mensch als abgehoben und signalisiert dem Partner: „Meine Freiheit ist mir wichtiger als du, und eigentlich brauche ich dich gar nicht.“
Ist Geltungsbedürfnis mit im Spiel, so wird das Ganze noch verstärkt durch das Bestreben des Wassermanns, sich aus den „Niederungen des Alltags“ herauszuheben und sich mit dem Nimbus des Außergewöhnlichen, des Extravaganten, der Genialität zu umgeben und auf die Mitmenschen, als weit unter dem eigenen Niveau stehend, herabzublicken. Irdisch-praktische Dinge werden als minderwertig angesehen, mit denen man sich eher theoretisch, lustlos und so wenig wie möglich beschäftigt, um nicht den Elfenbeinturm und die luftige Sphäre der Überlegenheit verlassen zu müssen. Die Hände schmutzig machen müssen sich dann andere.
Auch hier greift wieder die Verstandesherrschaft sehr stark, die das abstrakte Denken an die höchste Stelle setzt, ohne sich klarzumachen, dass die Ergebnisse dieses Denkens erst durch die Tat sichtbar und verwertbar umgesetzt werden können. Eine Fernsehwerbung karikierte dieses Phänomen auf köstliche Art und Weise: Ein kleines Mädchen schildert seinem alternativ im Bauwagen lebenden Vater die Schönheiten und Vorzüge des Hauses der Eltern einer Freundin, was der Vater stets überheblich mit dem Wort „Spießer“ quittiert, worauf das Mädchen am Schluss freudig kräht: „Papa, wenn ich groß bin, dann will ich auch Spießer werden!“ –
Das Bestreben des problematisch geprägten Wassermanns, sich vom Irdischen abkoppeln zu wollen, bringt nicht selten die Neigung, sich von Gefühlen und allem kreatürlich Triebhaften zu distanzieren und sich und seine Umwelt kühl aus der Ferne, wenn nicht gar steril zu betrachten.
Diese Eigenart bringt noch ein weiteres Phänomen mit sich: die Risikoverdrängung. In schwächerer Art kann diese große Vorteile haben, da sie dem betreffenden Menschen die oft lähmende Angst nimmt. So muss beispielsweise jeder gute Konzertpianist eine gehörige Portion Risikoverdrängung haben, da beim kleinsten Raumgeben der Vorstellung, was beim Auswendigspielen von Zehntausenden von Noten alles schiefgehen könnte, eine starke Hemmung und Beeinträchtigung den musikalischen Ausdruck enorm schwächen und Fehler begünstigen könnte. In übersteigerter Form kann sie allerdings wirklich lebensbedrohlich werden. Alle Arten von Extremsport, bei denen die Sportler hohe Risiken eingehen, die sie dann nicht selten auch tatsächlich Kopf und Kragen kosten, sind ein typisches Wassermannphänomen.
Eine andere Variante der verletzten Form ergibt sich aus der an sich guten und notwendigen Art des Wassermannprinzips, etablierte Regeln, Gesetze, Traditionen, Tabus, Gesellschaftssysteme und ähnliches in Frage zu stellen und auf ihre Sinnhaftigkeit zu überprüfen. In der Extremform kann das allerdings zum Problem werden, wenn der falsch Wassermanngeprägte ein unbändiges Vergnügen daran hat, gleich alles in Frage zu stellen und im Durchbrechen sämtlicher Regeln und Tabus die Mitmenschen zu provozieren und zu schockieren. Solche Menschen laufen dann etwa unbekleidet durch die Straßen. Auch in der Kunst, Musik und Theaterregie sind sie in Scharen zu finden, wo sie das offensichtliche Fehlen jeglicher Konzepte, das Nichtverstehen der grundlegenden Werkidee durch oft eklige oder unwürdige Formen zu kompensieren versuchen, die das Publikum provozieren. Hier hat sich ein großer Dilettantismus unter dem Deckmantel neuer Kunstformen in erstaunlichem Maße einnisten können!
Der ins Zeichen Wassermann eintretende Aszendent (AC) mit dem herrschenden Planeten Uranus
Noch eine Variante des falsch gelebten Wassermannprinzips ergibt sich aus der Reform- und Technikaffinität. Kommt hier Naturferne und überzeugter Atheismus in einem Menschen dazu, so sieht er alles als erlaubt an, was machbar ist. Er betrachtet alles Neue als Markstein zur technischen Lösung sämtlicher Probleme durch die Menschen, was für ihn nur noch eine Frage der Zeit ist. Der Glaube an Gott ist für ihn ein Relikt aus der Steinzeit, praktiziert durch zurückgebliebene Naivlinge. Demzufolge sieht er beispielsweise die Manipulation des Erbgutes und Forschungen an Embryonen als völlig legitim an, um wissenschaftlich weiterzukommen. Schlimme Folgen interpretiert er einfach als notwendige Kollateralschäden. Dieser Menschentyp hat sich also von dem äußerst wichtigen Krebsprinzip der Naturnähe und dem notwendigen Schutz alles Lebendigen weitgehend verabschiedet!
Im Großen führt der Bruch von Regeln und Gesetzen zur Revolution und Rebellion. Sie sind dann oft eine Reaktion auf allzu starre, verkrustete Zustände, die sich im vorherigen falsch gelebten Steinbockprinzip ergeben haben. Ein Beispiel dafür sind totalitäre Regimes, die ihre Bevölkerung derart unterdrückt haben, bis diese es nicht mehr aushalten und aufbegehren. Berührt der herrschende Planet Uranus in seinem Umlauf kritische Bereiche, sowohl im persönlichen wie auch im Staatshoroskop, so kommt es oft zu Umbrüchen, zu Veränderungen oder im günstigen Fall auch zu guten Reformen.
Lösungsansatz: Bescheidenheit und Bindungsfähigkeit
Trotz der erwähnten möglichen Probleme sind Wassermänner und -frauen sehr oft ausgesprochen beliebt, da sie in unsere verkrustete und nicht selten erstarrte Welt einen Hauch Freiheit und Individualität bringen. Sie vermitteln nichts Einengendes und besitzen ein hohes Maß an Bildung, Überblick und Kommunikationsgabe, was sie zu begehrten Gesprächspartnern macht – langweilig wird es mit Wassermännern fast nie!
Ihre oft ausgeprägte Fähigkeit, Abstand von sich selbst gewinnen zu können, bringt Sachlichkeit und Objektivität ins Gespräch und macht sie immer wieder zu hervorragenden Vermittlern. Diese wertvollen Möglichkeiten weiter auszubauen, dabei auf Menschen auch seelisch zugehen zu lernen und sich mehr zu „erden“, kann für den Wassermanngeborenen und -betonten eine schöne und erfüllende Aufgabe werden.
Steht dabei eine versnobte Arroganz und Eitelkeit im Weg, so ist die Herausforderung da, auch Werte und Fähigkeiten in den anderen sehen zu lernen und sich bewusst zu machen, dass wir alle stündlich Nutznießer der Fähigkeiten und der Arbeit anderer sind und dass es keinen Grund gibt, auf diese herabzusehen.
Die wohl wichtigste Aufgabe für viele Menschen dieses Zeichens dürfte es sein, erkennen zu lernen, daß Freiheit und Bindungen zu aufbauenden, vertrauenswürdigen Mitmenschen sich nicht ausschließen, sondern eine wunderbare Synthese zu stärkerer Kraftentfaltung bei gleichzeitiger Geborgenheit eingehen können. –