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Splitter-Balken-Phänomen

SOZIALES

Aggressivität

Wenn Jäger zu Gejagten werden

Das biblische Gleichnis von „Splitter und Balken“ im (Autobahn-)Alltag

In seiner Sendereihe „Aus Forschung und Wissenschaft“ brachte der Deutschlandfunk vor längerer Zeit eine interessante Untersuchung über Aggressivität im Straßenverkehr. Es wurde die Frage behandelt, warum man in Deutschland viel weniger entspannt auf der Autobahn reisen kann als in den meisten anderen europäischen Ländern.

Besonders unter die Lupe genommen wurde das Phänomen der wohl allseits bekannten Drängler, die sich in – grundsätzlich erlaubtem – hohem Tempo und oft mit Lichthupe annähern, und dann, an der hinteren Stoßstange „klebend“, den Vordermann am liebsten gleich in den Straßengraben befördern oder in Luft auflösen würden, wenn sie denn dürften oder könnten.

Mit diesen Fahrern wurde nun ein Experiment durchgeführt: In einem Fahrsimulator waren sie auf der Autobahn bei dichtem Verkehrsfluß mit einem schnellen Wagen unterwegs, und man schob ihnen langsamer fahrende Autos auf der Überholspur vor die Nase. Die Reaktionen waren die gleichen wie im realen Leben: Sie fuhren dicht auf und bekundeten deutlich ihren Unwillen über die „lahmen Enten“ und „Schleicher“, die sie behinderten. Sie bemerkten auch jede nur mögliche Lücke, in die die Vorderleute hätten ausweichen können und waren selbstverständlich der Meinung, diese müsse auch genutzt werden.

Dann entstand eine neue Situation: Ein noch schnelleres Auto kam rasant von hinten und heftete sich dicht ans Heck. Was geschah nun?

Dieselben Fahrer, die Sekunden vorher noch die langsameren Wagen vor sich hergescheucht hatten, wurden plötzlich nervös und fühlten sich aggressiv bedrängt. Ergaben sich im Verkehrsfluß Lücken, in die sie ihrerseits nun hätten ausweichen können, um den Drängler hinter sich vorbeizulassen, so nutzten sie sie meistens nicht, ganz im Gegensatz zu ihrer Meinung im ersten Versuch, die dort ja die anderen betroffen hätte.

Der Versuchsleiter sagte dem Deutschlandfunk, eine Erklärung für das Phänomen und das widersprüchliche Verhalten habe er beim besten Willen nicht; es hätte sich nur extrem häufig und auffallend bei den entsprechenden Versuchspersonen gezeigt! -
Wir sind vielleicht spontan versucht, über diese Simulation und ihr Ergebnis zu schmunzeln. Wie können die beschriebenen Fahrer allen Ernstes nur so blind sein, die offensichtliche Widersprüchlichkeit ihres Verhaltens nicht zu bemerken? Doch Vorsicht: ergeht es uns in manchen Alltagssituationen nicht manchmal auch so, daß wir gerade dort „kalt erwischt werden“, wo wir vorher noch felsenfest der Meinung waren, daß das, was den anderen passiert, uns selbstverständlich nicht zustoßen kann?

So auch hier! Denn dieses Phänomen, worüber die besagten Wissenschaftler heute rätseln, kleidete Jesus von Nazareth bereits vor 2.000 Jahren in die Worte:

„Du siehst den Splitter in Deines Bruders Auge und achtest nicht des Balkens in Deinem Auge!“

Wir kennen fast alle diesen Ausspruch, aber verstehen wir ihn auch wirklich; und sind wir bereit, ihn bei uns selbst anzuwenden? In demselben Sinne erklärt uns die Gralsbotschaft ausführlicher und sehr deutlich, was damit gemeint ist! Sie gibt uns auch liebevoll eine „Gebrauchsanweisung“, um dieses Christuswort praktisch kennen-, erleben und umsetzen zu lernen:

„Ein jeder glaubt diese einfachen Worte voll verstanden zu haben, und doch wird es wenige geben, die ihren eigentlichen Sinn erkannten. Es ist einseitig und falsch, wenn dieses Wort so ausgelegt wird, als ob es nur gesagt sei, damit der Mensch Nachsicht mit seinem Nächsten lernt. Nachsicht mit seinem Nächsten kommt bei dem Erleben dieses Ausspruchs von ganz allein als Selbstverständlichkeit, doch erst in zweiter Linie. (…)

Der Mensch kann aber und soll diesen Ausspruch des Gottessohnes nur als Maßstab seiner eigenen Fehler anwenden. Schaut er mit offenen Augen um sich und beobachtet er dabei auch gleichzeitig sich selbst, so wird er bald erkennen, daß gerade diejenigen Fehler, die ihn bei seinen Nebenmenschen am meisten stören, bei ihm selbst in ganz besonderem Grade und für andere lästig ausgeprägt sind.

Um nun das richtige Beobachten zu lernen, achtet Ihr am besten zuerst einmal aufmerksam nur auf Eure Nebenmenschen. Es wird darunter wohl kaum einen geben, der nicht an anderen dies oder jenes auszusetzen hat und sich auch offen oder versteckt darüber ausspricht. Sobald dies geschieht, so nehmt diesen Menschen, der sich über anderer Fehler aufhält oder gar empört, daraufhin einmal genau unter Euere Beobachtung. Es wird nicht lange währen, bis Ihr zu Eurem Erstaunen entdeckt, daß gerade diese Fehler, die der Betreffende an den anderen so scharf rügt, bei diesem selbst in weit höherem Ausmaße vorhanden sind!

Es ist dies eine Tatsache, die Euch im Anfang verblüffen wird, die aber stets sich zeigt, ohne Ausnahme. Bei Beurteilung von Menschen könnt Ihr dies in Zukunft ruhig als feststehend annehmen, ohne dabei befürchten zu müssen, daß Ihr irrt. Es bleibt bestehen, daß ein Mensch, der sich über diese oder jene Fehler eines anderen aufregt, bestimmt gerade diese Fehler in weit größerer Stärke selbst in sich trägt.

Tretet einmal in Ruhe an solche Prüfungen heran. Ihr werdet es fertigbringen und die Wahrheit sofort erkennen, weil Ihr selbst nicht dabei beteiligt seid und deshalb auch bei beiden Teilen nichts zu beschönigen versucht.

Nehmt einmal einen Menschen, der in sich die Ungezogenheit gepflegt hat, vorwiegend mürrisch und unhöflich zu sein, selten ein freundliches Gesicht zu zeigen, den man also gern meiden möchte. Gerade diese nehmen für sich in Anspruch, besonders freundlich behandelt werden zu wollen, und geraten außer sich, Mädchen und Frauen sogar zum Weinen, wenn sie in berechtigter Weise einmal auch nur einem vorwurfsvollen Blick begegnen. Das wirkt auf einen ernsten Beobachter so unsagbar lächerlich-traurig, daß man vergißt, darüber empört zu sein.

Und so ist es in tausend und mehr verschiedenen Arten. Es wird Euch das Erlernen und Erkennen leicht. Seid Ihr dann aber so weit, so habt auch den Mut anzunehmen, daß Ihr selbst darin keine Ausnahme bildet, da Ihr den Beweis bei allen anderen gefunden habt. Und damit werden Euch dann die Augen über Euch selbst endlich geöffnet. Das ist gleichbedeutend mit einem großen Schritt, vielleicht sogar dem größten zu Euerer Entwicklung! Ihr zerschneidet damit einen Knoten, der heute die gesamte Menschheit niederhält! Löst Euch und helft freudig dann auch anderen in gleicher Art.“

Wir sehen demnach, wie umfassend dieses „Splitter-Balken-Prinzip“ wirkt und wie notwendig es ist, es sich unbedingt bewußt zu machen! Denn es hält uns an den Stellen, wo wir unseren „blinden Fleck“ haben, von der Entwicklung ab und wirkt sich darüber hinaus auch für unsere Mitmenschen durchaus lästig und destruktiv aus!

Die wohltuendste Folge des Ganzen ist wohl, daß die Versuchung, andere be- oder gar verurteilen zu wollen, spürbar abnimmt, wenn man nach den gemachten Erfahrungen immer damit rechnen muß, sich nicht selten schlimmer zu verhalten als der, über den man sich gerade aufregt. Ja, gerade dieses „Sich-darüber-Aufregen“ dürfte wohl das deutlichste Signal sein, daß der Mitmensch gerade nichts anderes tut, als uns einen Spiegel vorzuhalten.

Das Hineinschauen in diesen Spiegel ist selten bequem, aber sehr, sehr nützlich!


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