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Der freie Wille - Verantwortung - Ursprung von Gut und Böse

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Der freie Wille des Menschen
Der freie Wille - Verantwortung - Kant

Weshalb der Gebrauch unseres Willens eine ungeahnte Macht entfaltet

Warum unser freier Wille den Lebenskurs und damit die Wahl zwischen Gut und Böse bestimmt

Unser Wille ist, wenn wir ihn genau betrachten, die Ursache für all unser Ergehen und für den Zustand der ganzen Erde! Denn ohne einen entsprechenden Willen kann schlicht und einfach nichts geschehen! Er muss allem Denken, Reden und Handeln immer vorausgehen. Dabei entscheiden wir durch unsere persönlichen Entschlüsse unser eigenes Schicksal direkt, und die vielfältigen Willensentschlüsse aller Menschen zusammengenommen bestimmen dann das Ergehen großer Gruppen, ganzer Völker und sogar der gesamten Menschheit sowie unserer Umwelt, da wir die Erde beherrschen. Damit schaffen wir uns das sogenannte Karma und - sprichwörtlich - Himmel oder Hölle selbst. Auch unsere Entscheidung für Gut oder Böse liegt ausschließlich in unserem freien Willen begründet. Das bedeutet: Verstehen wir Art und Auswirkung unseres Willens, so haben wir den Schlüssel für ein besseres Leben und eine schönere Welt in den Händen!


Freier Wille und Verantwortung

Gehen wir aber zuerst der Frage nach, ob der freie Wille tatsächlich besteht oder nicht. Denn der Wissenschaftler Benjamin Libet hat schon 1983 in Versuchen herausgefunden, dass entsprechende Gehirnaktivitäten der Testpersonen immerhin etwa eine Drittel-Sekunde vor dem Moment einsetzten, an dem der Entschluss überhaupt selbst wahrgenommen wurde. Daraus wird der Schluss gezogen, dass uns das Gehirn lediglich die Illusion einer Entscheidungsfreiheit vorgaukelt, während die Entschlüsse in Wirklichkeit aber schon feststehen und uns damit zu Ausführenden der bereits festgelegten Entscheidungen machen. Sofern man, wie es die Wissenschaft tut, ausschließlich von einer materiellen Welt ausgeht, wäre diese Schlussfolgerung konsequent und richtig, wobei sich aber die Frage stellen würde, wer oder was das Gehirn veranlasst, seine Entscheidungen zu treffen.

Die logische Konsequenz daraus wäre natürlich auch, dass kein Mensch für sein Handeln verantwortlich gemacht werden kann, wenn er lediglich das ausführende Organ, die Marionette seines mehr oder weniger unberechenbar wirkenden Organs Gehirn wäre. Denn Verantwortung ohne eine freie Entschlussfähigkeit und den Horizont, sein Handeln überblicken und einschätzen zu können, kann es nicht geben. Demnach müssten alle gesellschaftlichen Regeln und die Gerichtsbarkeit völlig neu gedacht werden. Auch alle Verbrecher müssten konsequenterweise aus dem Gefängnis entlassen werden. Natürlich sträuben wir uns gegen diesen Gedanken; auch dagegen, ein im Kern willenloses, nur ausführendes Wesen sein zu müssen, und auch in der wissenschaftlichen Welt diskutiert man seit bald 40 Jahren vehement über das Für und Wider dieses Gedankens.

So ist in einem "Spiegel"-Artikel vom Oktober 2021 zu lesen: "Für die einen stellte es die Werte der Aufklärung infrage, für die  anderen war es ein Grund, das Strafrecht zu überdenken: Das Experiment  des US-amerikanischen Physiologen Benjamin Libet wirbelt seit fast  vierzig Jahren das Verständnis dessen durcheinander, was wir als unseren  »freien Willen« betrachten: Der Mensch fasst einen Entschluss – und  handelt dann.

 
Libet stellte diese Überzeugung auf den Kopf, als er im Jahr 1983 in einer Studie zeigte,  dass zwischen dem Zeitpunkt, an dem man im Gehirn messen kann, dass  eine bestimmte Bewegung ausgeführt werden soll und dem Zeitpunkt, an dem  wir uns selbst der Entscheidung dazu bewusst werden, eine Lücke liegt.  Im Schnitt schien das Gehirn dabei 330 Millisekunden schneller als sein  Inhaber. Wer hat hier also wen im Griff?"

Wo aber liegt der logische Fehler? Er liegt schlicht darin, alle höheren Ebenen der Schöpfung nicht anzuerkennen und als nicht bestehend anzusehen. In Wirklichkeit kommen alle unsere Entschlüsse von unserem Wesenskern, dem nichtstofflichen Geist. In ihm allein liegt auch unser Bewusstsein! Die meisten Menschen werden sich damit aber nicht so leicht abfinden und handfeste Beweise erwarten, was aber in dem Fall direkt nicht geht. Das ist einfach zu begründen, denn etwas Nichtstoffliches lässt sich nun mal nicht "handfest", also greifbar, beweisen. Trotzdem müssen wir das nicht blind glauben, denn es gibt einen indirekten Beweis, der darin liegt, dass unser Bewusstsein nicht altert. Wir fühlen uns immer als "Ich", als Der- oder Dieselbe, gleichgültig, ob wir Kind, Erwachsener oder Greis sind.

Akzeptieren wir unseren spirituellen Kern, unseren Geist, als etwas Hochstehendes und Nichtstoffliches, so können wir uns vorstellen, das seine Entschlüsse erst "verdichtet" werden müssen, bevor sie ins Irdische eindringen. Dabei ist die letzte Station, unmittelbar vor der gedanklichen Bewusstwerdung des Vorgangs, unser Gehirn. Es ist aber grundlegend nicht der Ausgangspunkt unserer Entscheidungen, sondern auch nur ausführendes Organ. Das Bewusstsein steht höher - lediglich das Tagbewusstsein speist sich teilweise auch aus den Informationen, die im Gehirn verfügbar sind. Wer Genaueres darüber wissen möchte, findet weitere Informationen auf der Seite Der Zwiespalt zwischen Kopf und Herz.

Von daher ist der genaue Ablauf nicht schwer nachvollziehbar: Unser Geist, also unser eigentliches Ich, fasst einen Entschluss. Dieser Entschluss durchläuft mehrere Stationen, in unserem Körper konkret das Sonnengeflecht, dann das Kleinhirn, bis es schließlich im Großhirn landet. Und nach den besagten 330 Millisekunden wird es uns anschließend in unserem Tagbewusstsein bewusst.

So können wir also konkret davon ausgehen, dass wir in unserem Kern sowohl bewusst als auch entscheidungsfähig sind! Damit entsteht für uns eine große Verantwortung! Denn es folgert daraus: Lenken wir unseren Willen in destruktive Bahnen, wie es seit Jahrtausenden geschieht, so ruinieren wir den ganzen Planeten und schaffen uns Zerstörung und Unfrieden. Das ergibt sich unvermeidbar aus dem großen Schöpfungsgesetz der Wechselwirkung, das uns ohne Wenn und Aber immer die gleichartigen Folgen unserer Gesinnungen und unseres Handelns bringt.


Entscheidungsfreiheit und aktuelle Entwicklungen

Lassen sich große Menschenmassen von lügenden, manipulierenden und hetzenden Führungspersönlichkeiten, die sie auch noch selbst freiwillig gewählt haben, gedanklich gleichschalten, nur weil sie letztlich zu bequem sind, sich ihre eigene Meinung zu bilden, so lässt sich ermessen, wie groß der Schaden sein muss; und wir brauchen auch nicht lange zu suchen, um das im Weltgeschehen täglich eindrucksvoll sehen zu können. Ähnliches gilt, wenn Menschen in der größten Naivität meinen, durch die Wahl von radikalen Parteien den gemäßigteren einen "Denkzettel" verpassen zu können und damit den ersteren eine Plattform schaffen, die deren Vertreter dann triumphierend ausnutzen, um jeden Rest eines gesunden Klimas vollständig zu vergiften.

Natürlich hätten wir Menschen auch die Wahl, unseren Willen in aufbauende Bahnen zu lenken, wenn wir es ehrlich wollten: die Natur als Lebensgrundlage zu hüten, zu schützen und zu schonen, verantwortungsvoll mit ihren Schätzen umzugehen und streng auf ihre Regenerationsfähigkeit zu achten, dabei jeden Müll und jede Verschmutzung vermeidend. Wir könnten den völlig überzogenen Drang nach Horten von Geld, den vielen Dingen und sozialem Prestige wieder ersetzen durch ein Streben nach geistigen Werten und zwischenmenschlicher Wärme; denn diese sind unbegrenzt vermehrbar und würden Glück statt Leid bringen. Ebenso müssten wir natürlich Frieden halten und Meinungsverschiedenheiten rein sachlich untereinander klären, was uns in der Folge des gleichen Gesetzes beinahe paradiesische Zustände bringen könnte. Auch wäre die Umbruchszeit bis zum Erreichen dieser Ziele mit erheblichen Mühen verbunden. Doch die Menschheit hat - seit Jahrtausendenden bis heute - ausreichend bewiesen, dass sie das nicht will! Und so brachten wir die machtvollen kosmischen Energieströme, die mit uns und unserem Willen verbunden sind, zur Verwirrung, so dass wir mittlerweile durch die ganzen selbstgeschaffenen Sachzwänge vielfach keinen Ausweg mehr sehen. Doch die Grundproblematik ist von größter Einfachheit: Sie besteht in einem Jahrtausende andauernden Missbrauch unseres freien Willens!

Diesen Missbrauch erkennen viele Menschen grundsätzlich an, doch die meisten landen dabei sofort in der nächsten Falle: Es sind, ihrer Meinung nach, immer die anderen, die falsch handeln, die Politiker, die Wirtschaftsbosse, die ignoranten Mitmenschen. Diese sind es, die das weitgehend richtige Leben, dass man selbst zu führen wähnt, immer wieder vergällen! Doch dieser Gedanke ist nicht zutreffend; denn wir ziehen gemäß dem Gesetz der Anziehung der Gleichart immer die passenden Menschen an. Wären wir über alle Fehler erhaben, so hätten wir längst aufsteigen können und wären nicht mehr auf der Erde!

Diese Schuldprojektion, oder, um ein biblisches Bild anzuführen, das Sündenbockprinzip ist es, das uns den größten Unfrieden bringt und unseren Aufstieg enorm erschwert. Jeder Mensch, der sich davon trennen kann, hat einen riesengroßen Schritt zu seiner eigenen Befreiung und der vieler Mitmenschen getan. -


Dem Schicksal ausgeliefert ...

Natürlich müssen wir auch noch der Frage nachgehen, wie es trotz freiem Willen kommt, dass wir in vielen Dingen doch machtlos sind und vieles, das wir nicht wollen, über uns ergehen lassen müssen. Auch aus diesem Grund gehen ja die Meinungen über den freien Willen des Menschen weit auseinander. Der materialistische Ansatz bezweifelt ihn, wie schon erwähnt, und sieht ihn nur als Ergebnis vorhergehender Gehirnströme. Aber auch für spirituell orientierte Menschen bringen oft Sachzwänge und Lebenssituationen, in denen wir praktisch keine Wahl haben, sowie die Verschiedenheit der Geburten und der Schicksalswege viele Rätsel und einen Widerspruch zwischen Freiheit und Gebundenheit. Könnte unser freier Wille also deswegen doch nur eine Illusion sein, oder lässt sich der scheinbare Widerspruch auflösen?

Die Lösung haben wir mit dem Naturgesetz der Wechselwirkung in der Hand! Sobald uns klar ist, dass auch nicht der kleinste Vorgang in unserem Leben und in der ganzen Welt ohne die entsprechenden Folgen bleibt, so lässt sich auch in der Hinsicht die häufig diskutierte Frage nach dem Bestehen oder Nichtbestehen unseres freien Willens bald lösen.

Und wir brauchen noch einen weiteren wichtigen Schlüssel, ohne den dieser Sachverhalt nicht leicht zu verstehen ist. Doch über diesen Schlüssel ist uns das Wissen gerade in unserem Kulturkreis weitgehend verloren gegangen - genau genommen seit dem Konzil von Konstantinopel im Jahr 553; und daher ist der Sprung für viele Menschen, das zu akzeptieren, erst einmal nicht ganz klein. Er liegt darin, uns mit dem Gedanken vertraut zu machen, dass wir nicht zum ersten und einzigen Male auf der Erde leben, sondern schon mehrere oder sogar viele irdische Leben vorher hatten! Es geht also um sehr, sehr lange Zeitläufe, in denen wir bereits unterwegs waren und uns dabei meistens durch falsches Handeln Folgen zugezogen haben, an die wir aus gutem Grund heraus heute keine Erinnerung haben, die aber trotzdem oft noch nicht abgelöst und ausgeglichen sind. Diese Aufgabe fällt dann in das jetzige Leben, das wir momentan leben! Der Vorteil des Nicht-erinnern-Könnens liegt darin, dass wir ansonsten nicht unbefangen wären, wenn wir uns an alles aus der Vergangenheit erinnern könnten. Nähere Erklärungen gibt es im entsprechenden Artikel über die Reinkarnation.

Also noch einmal zusammengefasst: Wir haben schon mehrmals auf der Erde als Mensch gelebt und dabei Fehler gemacht, die zum Teil noch nicht ausgeglichen sind, also in diesem jetzigen Leben gutgemacht werden müssen.

Die Lösung der Frage, warum vieles scheinbar unausweichlich kommt und uns gegen unseren Willen bindet, bringt das schon erwähnte Gesetz der Wechselwirkung, das uns unweigerlich bei allem, was wir getan haben und tun, zu gegebener Zeit die gleichartigen Folgen bringt, unwiderruflich und unbestechlich. Das Entgegennehmen-Müssen der Folgen besagt aber nichts anderes, als dass wir in der Situation grundsätzlich keine Willensfreiheit haben. Denn dieses Gesetz ist als Korrektiv in die Schöpfung gelegt, so dass wir bei Fehlern erleben können, was wir falsch gemacht haben und bei aufbauendem Handeln durch angenehme Folgen bestärkt werden, diesen Weg weiter zu verfolgen.

Bedenken wir unbedingt, dass zu jeder Folge aus der Natur der Sache heraus eine Ursache gehört! Also ein Entschluss, irgend etwas zu tun, sei es aufbauend oder schädlich. Ist dieser Entschluss gefasst, so beginnt das Gesetz der Wechselwirkung sofort seine Arbeit. Die Folgen des Entschlusses reifen und fallen nach kürzerer oder längerer Zeit auf uns zurück, bringen uns also die angenehme oder unangenehme Ernte unserer Aussaat. Es ist dabei genau so wie im Garten! Selbstverständlich wirkt das Gesetz der Wechselwirkung aber nicht nur bei handfestem, sichtbaren Handeln, sondern es setzt bereits bei unseren Gesinnungen ein und setzt sich über Gedanken, Worte und Taten fort.

Kurz gesagt: Die Art und Qualität unserer Entschlüsse, ob aufbauend oder destruktiv, bringt uns genau diese gleichartigen Folgen, egal ob wir das wollen oder nicht!





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